Die Geschichte des Borbachschlösschen

Das Borbachschlösschen wurde im Jahre 1867 als eingeschossiges Gebäude mit einer Gastwirtschaft und einer Bäckerei errichtet. Der Erbauer und Eigentümer Johann Gerhard Sticht bewirtschaftete das Anwesen sehr erfolgreich.

Im Jahre 1912 wurde das Gebäude erheblich vergrößert und erhielt seine bis heute prägende architektonische Gestaltung. Durch den leicht gotisch anmutenden großen Spitzbogen und die gediegenen Sandstein-Erker hat das historische Gebäude als kleines Landschlösschen nichts von seinem Charme verloren. Diese Mauern erlebten die Reichsgründung 1871, zwei Weltkriege und ein wechselvolle Eigentümerschaft. Mit viel Liebe zum Detail wurde das Gebäude restauriert. Die herrlichen Historismus-Stuckdecken und Säulen und die Jugendstil- Bleiverglasungen bezeugen den historischen Wert dieses Gebäudes.

Die Familie Hasenkamp ist einer der ältesten Familien der Region. Eine erste urkundliche Erwähnung derer von Hasenkamp geht auf das Jahr 1165 zurück. Zu dieser Zeit bewohnte die Familie von Hasenkamp ein großes bäuerliches Anwesen in (Bochum)-Stiepel. Wennemar von Hasenkamp, der neben Johann Gerhard Hasenkamp zu den wichtigsten Ahnen der Familie gehört, erbaute als Amtmann von Bochum 1467 den Rittersitz der Familie von Hasenkamp in Bochum Weitmar.

Im Jahre 1592 erweiterte Johann von Hasenkamp den Rittersitz zu einem Schloss aus Ruhrsandstein.

Infolge der Reformation spaltete sich 1599 die Familie. Der protestantisch gewordene Johann Gert von Hasenkamp verzichtete auf alle Ansprüche und Titel und verließ den Rittersitz, um sich in Lengerich bei Tecklenburg als Großbauer niederzulassen. Sein Ur-Ur-Ur-Urenkel Johann Gerhard Hasenkamp wurde am 12. Juli 1736 geboren. Als pietistischer Prediger war Johann Gerhard ein streitbarer Gelehrter, der mit Johann Wolfgang von Goethe über Grundfragen der christlichen Religion stritt. Johann Gerhard Hasenkamp war ein enger Freund und Berater von Johann Caspar Lavater, dem Begründer der Physiognomie.

Im Jahre 1764 verstarb der letzte katholische Hasenkamp kinderlos auf dem Familien-Schloß in Weitmar. Seine protestantischen Verwandten in Lengerich schlugen das Erbe aus, weil sie die auf dem Anwesen errichtete katholische Kapelle als Beleg für die unerträgliche Glaubensfeindschaft bewerteten. 

Das stolze Anwesen kam in den Besitz der Familie Berswordt-Wallrabe, die heute noch auf dem Grundstück wohnt. Am 13. Mai 1943 wurde bei einem der ersten großen Fliegerangriffe der Engländer das Schloß durch furchtbare Brandbomben völlig zerstört. Das Sandsteinkeind der Ruinen erhebt sich bis heute anklagend inmitten des weitläufigen alten Schloßparkes. Ein schlichtes großformatiges Ölgemälde des alten Stammsitzes der Familie Hasenkamp hängt heute im Eingangsbereich des Borbachschlösschens. Nicht nur dieses Bild verbindet die Gegenwart der Familie mit ihren historischen Wurzeln.

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Das Borbachschlösschen

In den 50er Jahren war das Borbachschlösschen ein beliebtes Garten- und Ausflugslokal.

Kontakt

Akademie im Borbachschlösschen
Michael Hasenkamp
Große Borbach 11
58453 Witten
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